Modul VI: Leber-Check
Erkrankungen der Leber nehmen in der heutigen Zeit aufgrund vieler Ursachen deutlich zu. Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Durchschlafstörungen werden nur schwer mit einer Erkrankung der Leber in Verbindung gebracht.
Die häufigsten Störungen der Leber führen wir selbst herbei durch unsere Lebens- und Ernährungsweise, die zur Leberverfettung und Lebervernarbung (Zirrhose) führen kann. Hier ist nicht nur der Genuss von Alkohol gemeint, sondern auch eine zu deftige und üppige Ernährung. Andere Erkrankungen können durch Viren (vor allem Hepatitis B oder C), Medikamente, Störungen des Immunsystems („Rheuma“ der Leber), durch Tumore und Metastasen oder Steinbildung der Gallenwege oder seltenere Stoffwechselerkrankungen entstehen. Ein Leber-Check trägt dazu bei, die Funktionsfähigkeit und Gesundheit der Leber zu überprüfen. Dieser Leber-Check wird bei uns in einem spezialisierten Zentrum von Hepatologen (Ärzte mit dem Schwerpunkt Lebererkrankungen) durchgeführt.
Der Leber-Check enthält u.a. leberspezifische Labordiagnostik (einschließlich molekularbiologischer Methoden in Form einer Stufendiagnostik) sowie eine Leberelastizitätsmessung.
Organisation und Ablauf
1. Planung
Nach einem ausführlichen Gespräch gibt uns die körperliche Untersuchung einen ersten Eindruck, inwieweit die Leber geschädigt sein könnte. Hier planen wir dann mit Ihnen das weitere Vorgehen gemeinsam.
2. Blutabnahme
Die Blutentnahme am gleichen Tag dient der Überprüfung der Leberwerte und der Funktionen der mit der Leber in Zusammenhang stehenden Aufgaben. Wir schauen uns dabei Ihre Leberwerte sehr gründlich an, um die zugrunde liegende Erkrankung einzugrenzen und um auch seltene andere Lebererkrankungen auszuschließen.
3. Ultraschall-Untersuchung
Mit Ultraschall untersuchen wir Ihre Leber und Gallenwege auf Verfettung, Vernarbung, Tumore, Vergrößerung, Steinbildung etc. Weiterhin beurteilen wir auch alle anderen Organe im Bauchraum gründlich. Für diese Untersuchung dürfen Sie zuvor nicht Essen und Trinken, diese Untersuchung kann aber zeitgleich mit der Blutentnahme erfolgen.
4. Leberelastographie
Mit Hilfe der sogenannten nichtinvasiven Leberelastographie können wir den Schweregrad einer Lebererkrankung zusätzlich genauer beurteilen. Diese Untersuchung findet gleichzeitig mit der Sonographie statt und ist überhaupt nicht schmerzhaft.
5. Leberbiopsie
In bestimmten unklaren Fällen oder um die Schwere der Erkrankung und das Ausmaß der Leberschädigung besser beurteilen zu können, kann eine Leberpunktion (Leberbiopsie) notwendig werden. Hier wird dann das Lebergewebe mikroskopisch beurteilt. Wir führen diese Untersuchung täglich bei uns ambulant im Leberzentrum durch.
Wie wird eine Leberpunktion durchgeführt?
Bei einer Leberpunktion wird mit einer dünnen Nadel eine sehr kleine Leberprobe aus der Leber entnommen. Diese diagnostische Untersuchung wird bei uns im Leberzentrum durchgeführt. Eine lokale Betäubung der Einstichstelle ist vollkommen ausreichend. Hierzu wird ein Medikament verwendet, das Sie vielleicht in ähnlicher Form bereits einmal durch Ihren Zahnarzt vor einem kleinen Eingriff erhalten haben. Durch diese Betäubung ist die Punktion sehr wenig schmerzhaft, die geringe Menge entnommenen Lebergewebes reicht für eine Aussage in der Regel aus. Die Punktion wird durch uns unter Ultraschallkontrolle (sonographisch) durchgeführt, so dass der zu punktierende Bereich der Leber bildlich dargestellt wird. Man sollte aber nach der Punktion einige Stunden Bettruhe einhalten. Im Leberzentrum werden daher alle Patienten nach einer Leberpunktion in der Regel für vier Stunden überwacht. Sie können also das ifi-Institut am gleichen Tag wieder verlassen und sind am nächsten Tag in aller Regel wieder voll arbeitsfähig. Sie sollten allerdings das Heben von schweren Lasten und Kontaktsportarten für die nächsten 4 Tage vermeiden. Ein gesondertes Merkblatt, das wir Ihnen aushändigen, gibt Ihnen noch ergänzende Informationen zur Leberpunktion.
6. Abschließendes Beratungsgespräch
Nach Vorliegen aller Befunde beraten wir Sie ausführlich, auch im Hinblick auf therapeutische Möglichkeiten, wenn notwendig. Dieses Gespräch wird ausschließlich von unseren Leberspezialisten durchgeführt. Häufig benötigen Sie nicht mehr als zwei ambulante Termine im Abstand von etwa 7 Tagen für einen kompletten Leber-Check.
Kosten
Der Leber-Check kostet 1.300 €.
In Kombination mit Modul 1 (Basis-Check) oder Modul 2 (Impfschutz) kostet der Leber-Check 980€.
Die Kosten werden von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, eine partielle Kostenübernahme durch private Krankenkassen ist möglich. Der Versicherte sollte dies vor Durchführung des Leber-Checks mit seiner Krankenversicherung klären.